MITTERNACHT
Was ich hab‘ sind Worte bloss.
Fühl mich so allein. Im Magen flau.
Sehr nichts mehr. Ist nicht mehr da.
Kein Austausch. Diese Welt ist grau.
Zeit wird teigig. Die Ansicht ist verstellt.
Ich altere kaum. Das Ziel ist nah.
Was ich hab‘ sind Worte bloss.
Abgestelltes will aufgehoben sein.
Schreit aus Weltern einer Stummfilmzeit.
Kein Gleichgewicht, wohin ich auch schaue.
Werd‘ ich jetzt verrückt
nur weil ich eigene Pyramiden baue?
Was ich hab sind Worte bloss.
Was ist im Leben, was im Tode wichtig?
Alles wird zur Falle, spannt Gott nicht seine Schirme auf.
Das Schwert der Erkenntnis halt ich in der Hand.
Soll’s munter schwingen. Was aber ist falsch, was richtig?
Da bleib ich ruhig sitzen – und scheiss drauf.
Was ich hab sind Worte bloss.
Die Regung zwischen Kopf und Darm, die uns verbindet,
nennt man Liebe. Glückstreffer sind selten.
Wer ist schuldlos, will den ersten Wurfstein finden?
Wer deutet mit dem Finger auf die Schuld und wirft,
trennt so die guten von den schlechten Welten?
Was ich hab sind Worte bloss.
Schüttelt den Moder aus, die schlechten Witze
Wir brauchen Selbstverständlichkeiten.
Jeder brüllt Befehle, verständnislos,
ohne ein Selbst. Will General sein.
Auf der Pyramidenspitze
drängt sich alle Macht.
Dort tanzt der Teufel kettenlos.
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